Am 17.09. wurde unser O-Wurf geboren. Acht Welpen (4/4) erblickten 63 Tage nach ihrer Zeugung das Licht der Welt.
17.09. Rückblick auf die 9. Woche der Tragezeit und die Geburt des O-Wurfs
Das Ende ist in Sicht
In der 9. Woche der Tragezeit weiß man nicht genau, ob die Hündin die 63 Tage noch vollmachen wird oder ob es doch schon etwas früher losgeht. Sicherheitshalber nahm ich mir in dieser Woche so wenig Auswärtstermine wie möglich vor, um Stella immer zur Seite stehen zu können. Angesichts ihres ordentlich gerundeten Bauches war ich auch der Ansicht, es wird wieder ein größerer Wurf, und große Würfe kommen im Allgemeinen ja nicht selten etwas früher als der Durchschnitt zur Welt.
"Sie läuft und läuft und läuft..."
Viel Bewegung, wenn auch etwas moderater von den Anforderungen her, standen auch in dieser letzten Woche auf Stellas Programm. So entdeckten Stella, Piri und ich einen ganz neuen, reizvollen Spazierweg am Noldemuseum, der uns zur Reproduktion seines Originalbootes führte, das halb versteckt im Schilf lag.
Aber auch Spaziergänge in der näheren Umgebung unseres Hauses luden dazu ein, den jetzt sich deutlich ankündigenden Herbst zu begrüßen. Begleitung bekam Stella in der letzten beschwerlichen Phase von Oma Cuba (14), die sich freute, mal wieder Gesellschaft auf ihrem sonst eher einsamen Seniorenspaziergang zu haben.
Die beiden Dicken
Der Herbst ist da, und die Natur bietet ihr Vitamin C überall freigibig in Hülle und Fülle an.
Doch Mitte der Woche veränderte sich etwas bei Stella, sie interessierte sich plötzlich dafür, unter Büschen Löcher zu graben und in uneinsehbaren Stellen im Gebüsch zu verschwinden. Ziemlich verdächtige Anzeichen dafür, dass die Tragezeit offenbar langsam ihrem Ende zuging. Am Mittwoch Abend, als mir auffiel, dass Stella doch reichlich viel hechelte, entschied ich mich, dass nun der Zeitpunkt gekommen war, sich in den "Rapunzelturm" zurückzuziehen - sprich, in die erste Etage, wo sich Stella ja schon Nacht für Nacht mit ihrem zukünftigen Wurfzimmer und der Wurfkiste hatte vertraut machen können.
Wurfkiste?? Wozu denn die Eile?
Nun stand uns eine unabsehbare Zeit bevor, in der sich langsam Stellas Muttermund öffnen sollte, um dann letztendlich bereit für die eigentlich Geburt zu sein. Diese Phase, Eröffnungsphase genannt, kann zwischen wenigen Stunden bis zu 48 Stunden dauern, ich war also auf alles gefasst. In der Regel dauert diese Phase eher etwas länger, von daher machte ich mir keine Hoffnung, dass sich in dieser Nacht schon etwas tun würde, eher vielleicht am nächsten Tag oder Abend. Mit einem guten Buch, einem Handy und klassischer Musik - (Mozart beruhigt Kühe im Stall, warum also nicht auch Hündinnen, die in den Wehen liegen?) - vertrieben Stella und ich uns die Wartezeit. In diesen langen Stunden schien sich quasi nichts zu ereignen, außer häufigem und unruhigen Wechsel vom Fußboden in die Wurfkiste und wieder zurück, unterbrochen von einigen Lösegängen in den Garten, nachts mit Taschenlampe und Handtuch "bewaffnet". Zwischendurch nahmen wir beide immer mal wieder eine Mütze Schlaf.
Bille durfte uns am Anfang noch Gesellschaft leisten.
Stella war geduldig und harrte mit mir und Bille in diesen erschöpfend langen und schier nicht endenen Stunden aus. Schnelles Hecheln wechselte mit Phasen von tiefem und ruhigem Schlaf. Sie verweigerte durchaus keine Nahrung, wie es meistens sonst in diesem Stadium bei Hündinnen der Fall ist. Stella hatte sogar jetzt wieder etwas mehr Appetit als in den Tagen zuvor, was mich wunderte. Allerdings, zu jeder Mahlzeit musste es etwas anderes sein. Mochte sie morgens noch Trockenfutter aus der Hand, musste es mittags Barf sein und abends dann ein delikates Dosenfutter. Am nächsten Tag war es wieder komplett anders. Aber, wie bereits erwähnt, an Vielfalt mangelt es in meinen Vorräten wahrhaftig nicht, und so fand sich immer etwas Schmackhaftes für Stella.
Auch Willi schaute mal kurz vorbei. Ihm kam das merkwürdig vor, was sich da hinter der Tür in dem Zimmer tat, zu dem er doch sonst immer freien Zutritt gehabt hatte. Doch ich merkte, dass Bille von Stella zwar toleriert wurde, hingegen Willis Anwesenheit sie etwas nervös machte. Und so kürzte ich seinen kleinen Neugierigkeitsausflug ab und setzte ihn wieder vor die Tür, wo er es sich dann eine ganze Weile auf der Matte bequem machte, um ja nichts zu verpassen. Bis es Willi dann zu langweilig wurde und er sich wieder nach unten trollte.
Nicht nur bei uns im Rapunzelzimmer herrschte äußere Ereignislosigkeit - die Zeit schien tatsächlich irgendwie still zu stehen -, das Selbe galt natürlich auch für unsere anderen Hunde, die in diesen Stunden weitgehend mit unserem Garten vorlieb nehmen mussten und die meiste Zeit in der Küche darauf lauerten, dass sich irgend etwas tat und es zumindest etwas zu fressen gab, wenn schon der Spaziergang ausfallen musste. Cuba und Piri lagen herum und warteten also geduldig, Ginger hingegen ließ sich etwas anderes einfallen. - Meine Schwiegermutter hatte mir Ferrero Rocher geschenkt - Nervennahrung für die Zeit der Geburt. Hans-Werner und ich naschten mittags etwas davon und ließen die goldenen Kugeln dann leider unbewacht auf dem Küchentisch stehen. Allerdings in ihrer Orginal-Plastikdose. Jeder geht ja mit Langweile anders um, Whippets haben da immer sehr creative Ideen, frei nach dem Motto meiner baltischen Großmutter Barbara Dahl: "Nur dumme Menschen langweilen sich". Das gilt wohl auch für Whippets. Um es abzukürzen: 10 Kugeln hat Ginger ausgepackt, nur eine konnte ich noch retten. Ich vermute, sie hat viel Spaß gehabt und sich über dieses neue Such- und Geschicklichkeitsspiel, das ich "für sie" auf den Tisch gestellt hatte, sehr gefreut. ;-))
Der Donnerstag neigte sich seinem Ende zu, die zweite Nacht brach herein - "und täglich grüßt das Murmeltier"... Es tat sich nichts, meine Hoffnung auf den Beginn der nächsten Flut, wo mit dem Beginn einer Geburt gerechnet werden kann, hatte sich bisher mehrmals nicht erfüllt. Ich hatte die Gezeitentabelle vor mir liegen und hoffte auf den Beginn der nächsten Flut gegen ca. 4.00 Uhr. Langsam ging mir das ganze an die Substanz und ich musste an viele Notsituationen zurückdenken, die ich in den letzten 16 Jahren schon bei Geburten meiner Hündinnen erlebt hatte. Einige davon endeten mit einem Kaiserschnitt. Nur das nicht, dachte ich mir, nur das nicht. Arme Stella! Sie wurde zunehmend hektischer und auch ängstlicher. Wich mir gar nicht mehr von der Seite und schien mich um Hilfe anzuflehen. Um 4.40 Uhr hielt ich es nicht mehr aus und rief meine Tierärztin Sabine Nissen an. Ich schilderte ihr die Situation und meine Ratlosigkeit und Verzweiflung. In diesem Moment - Sabine wollte mir gerade einen Rat geben - sprang Stella auf mein Bett und hinterließ dort feuchte Flecken. Mit dem Hörer in der Hand rief ich Sabine zu: "Es geht los, Stella will jetzt doch endlich loslegen! Ich muss sie nur schnell von meinem Bett in ihre Wurfkiste zurück kriegen!" Gesagt, getan. Dort krümmte Stella ihren Rücken, spreizte die Rute ab und presste aus Leibeskräften! Schon war auch die dunkle Fruchtblase zu sehen. Mit Dank beendete ich eilig das Telefonat, um Stella beizustehen, die sich wirklich extrem anstrengte. Mit einem heftigen Schmerzenslaut und einem Schwall Flüssigkeit brachte sie schon nach kurzer Zeit endlich ihren ersten Welpen auf die Welt, eine kleine Hündin von 318 g! Was für eine Erleichterung! Endlich war dieser kritische Punkt überwunden und die Geburt konnte ihren erhofften natürlichen Verlauf nehmen. In den nächsten sechs Stunden brachte Stella nun in ziemlich regelmäßigen Abständen ihre acht kleinen O's zur Welt. Gott sei Dank - als ob der Anruf beim Tierarzt sie zur Besinnung gebracht hätte: bloß nicht in die Praxis, dann doch lieber aus eigener Kraft die Welpen gebären!
Mit Beginn der Flut hatte sich also tatsächlich unmerklich das Blatt für Stella gewendet. Der Ausdruck höchster Panik war der Vorbote dafür gewesen, dass sie nun in die nächste Phase, die Austreibungsphase, eintrat. Der erste Welpe wurde um 4.45 Uhr geboren und der letzte um 10.40 Uhr - die Geburt erstreckte sich demnach über die gesamte Flutperiode (laut Gezeitentabelle am 17.09. von 4.06 bis 11.34 Uhr). Stella hat also eine Bilderbuchgeburt hingelegt bzw. ein Geburtsbeispiel gegeben, "wie es im Buche steht". Tüchtige und tapfere Stella! Dass es allerdings so mühevoll war, den ersten Welpen zu gebären, hat mich doch sehr beschäftigt. Ich denke, dieser Welpe muss etwas ungünstig gelegen haben, so dass es schwierig war, ihn durch den noch ungeweiteten Geburtskanal zu bringen. Zum Glück handelte es sich bei dem ersten Welpen um ein kleines Fräulein von der leichteren Sorte, sozusagen um ein "leichtes Mädchen", sonst hätte es vielleicht doch noch mit einem Besuch beim Tierarzt geendet.
Die acht Jungs und Deerns des O-Wurfes nun im Überblick in der Reihenfolge ihrer Geburt. Unsere Maris Stella (Meerstern) hat zusammen mit ihrem Teilzeit-Ehemann Elmo ihr Bestes gegeben und für eine großartige, farbenreiche und geschlechtersymmetrische Besetzung des Stückes gesorgt, das uns in den nächsten acht Wochen mit Spaß und Spannung unterhalten wird.
Bühne frei für Riekendahl's "Oceans Eight"!
Hündin 318 g (Rosa) 4.45 Uhr (O'Nelly)
Rüde 318 g (hellblau) 5.25 Uhr (O'Carlos)
Rüde 346 g (gelb) 5.55 Uhr (Orange Cookie)
Hündin 326 g (orange) 6.15 Uhr (Osa)
Rüde 356 g (dunkelblau) 6.50 Uhr (Oceans Blue)
Rüde 348 g (lila) 7.20 Uhr (Odin)
Hündin 380 g (rot) 9.08 Uhr (O Fortuna)
Hündin 346 g (weiß) 10.40 Uhr (Only Aloy)
Und hier nochmal sortiert nach weiblichen und männlichen Rollen:
Die Rüden:
Die Hündinnen:
Hiermit schließt das Tagebuch der Tragezeit und Geburt und wir setzen unsere Berichte über das Werden und Wachsen der Oceans Eight ab jetzt im Welpentagebuch des O-Wurfs fort.
10.09. Rückblick auf die 8. Woche
Aus dem Vamp wird ein "Wamperl"
Mit weiterhin großem Appetit startete Stella in die vorletzte Woche ihrer Trächtigkeit. Morgens und abends war sie allerdings immer sehr wählerisch, weshalb ich mich hier inzwischen bald als eine Art Zweigstelle vom "Fressnapf" selbständig machen kann, soviele unterschiedliche Futtersorten habe ich mittlerweile im Angebot. Nur Rapunzeln fehlen noch - aber auch die werden geordert, wenn unser "Meerstern" danach verlangen sollte. ;-)
"Schon wieder leer!"
Das Mittags-Barf wurde in den ersten Tagen der 8. Woche dagegen gar nicht wählerisch, sondern sehr leidenschaftlich verputzt, angereichert mit allerlei guten Kräutern und Zusätzen. Doch gegen Ende der 8. Woche ließ der gesamte Appetit auch hier immer mehr zu wünschen übrig und so bleibt es dabei: jede Mahlzeit wird probiert, wonach Stella der Sinn steht und irgend etwas geht dann am Ende immer. Und wenn es ein Eigelb ist - immer sehr beliebt und gesund. Außerdem: es füllt den nun schon knappen Platz im Bauch auch nicht zu sehr, was gegen Ende der Tragezeit ja schließlich ein wichtiger Aspekt ist.
Um die Bewegungen der Welpen zu orten, kann man nun statt Handauflegung auch einfach Stellas Bauch beobachten, während sie ruht. Dann scheint es manchmal unter ihrer Bauchdecke zu wimmeln. Die Kleinen machen Gymnastik in ihren Fruchtblasen und Stellas Pelz bewegt sich mit. Beim Zusehen wird einem ganz kribbelig, wenn man sich in Stella hineinversetzt.
"Kann das mal einer abstellen?"
Wenn man leichten Druck auf Stellas Zitzen ausübt, tritt seit einigen Tagen schon Milch aus. Es ist alles vorbereitet, ihre Milchproduktion läuft auf Hochtouren. Und da sie ja jeden Tag dazu noch ausgiebig am Grasen ist, muss das wohl Bio-Milch werden.
Auf jeden Fall wird es sicher auch sahnige Milch, so schwungvoll wie Stella ihren Bauch durch die Gegend trägt. Sie springt weiterhin eifrig nach Mäusen ins hohe Gras. Die Mäuselsprünge blieben allerdings bisher ohne Erfolg. Bei Federvieh (Vögel, Fasan) hat Stella mehr Jagdglück.
Stella erklimmt außerdem wie eine wackere Gemse jede noch so hohe Heidedüne, - sie ist topfit!
"Naja, Frauchen, gib mal nicht so an! Wenn die Spätsommersonne so brennt und der Sand so weich ist, dann ist es auch nicht immer so witzig, mich da mit dem dicken Bauch durchzukämpfen!"
Um den richtigen Zeitpunkt der herannahenden Geburt rechtzeitig zu erkennen, messe ich 3 x täglich Stellas Temperatur. So kann ich eine Kurve erstellen, die erkennen lässt, wann die Eröffnungswehen beginnen. Sackt die Temperatur ca. ein Grad unter den normalen Durchschnitt und steigt dann wieder an, sollte man sich häuslich einrichten und nichts Großes mehr vornehmen.
Apropos "häuslich einrichten": Stellas Hang, sich unter Möbeln zu verkriechen, war schon immer sehr ausgeprägt. Sie ist ein absoluter Sofa-Hund - aber nicht oben drauf, sondern unten drunter - zumindest aber dicht dran gequetscht. In der Trächtigkeit nimmt dieser Drang sichtlich noch zu. Ich muss wirklich aufpassen, dass sie den Platz unter unserem Loriot-Sofa nicht demnächst als Wurfhöhle "missbraucht".
Das Ledersofa ist allerdings selbst für Stellas bescheidene Ansprüche zu niedrig, um drunter zu liegen, erst Recht in ihrem beleibten Zustand.
Wie ihr also seht, ist Stella auch in der vergangenen 8. Woche eifrig am Brüten gewesen und sammelt jetzt innerlich Kräfte, um konzentriert in den Endspurt zu gehen. Essen wird nicht mehr so überbewertet (außer wenn es Menschenessen ist!) und ansonsten wird im Wechsel geruht (immer in meiner Nähe) und gerne auch spazieren gegangen. Die Rampe leistet gute Dienste, wenn wir kleine Ausflüge mit dem Auto machen. Abwechslung und tägliche Bewegung sind uns beiden wichtig, so lange Stella noch nicht im Wurfkisten-Modus ist. Denn sind die Welpen erst einmal geboren, dann sind wir ziemlich ans Haus gebunden. Doch dann erwarten uns ganz andere aufregende Abenteuer, die Langeweile bestimmt nicht aufkommen lassen.
Doch vorher kommt der wichtigste Schritt, die Ankunft der kleinen O's. Wie sie zur Welt kommen, darüber berichte ich dann im nächsten aufregenden und letzten Tagebucheintrag der Tragezeit.
02.09. Rückblick auf die 7. Woche
"Die Welt ist in Ordnung - mir geht es blendend!"
Stellas Bäuchlein wächst von Tag zu Tag - so wie es im Buche steht. Die Welpen sind im Mutterleib schon komplett fertig, sie müssen jetzt nur noch wachsen und zunehmen, bis sie in etwa 2 Wochen das Licht der Welt erblicken dürfen. Nicht nur gutes Futter, sondern auch abwechslungsreiche und entspannte Spaziergänge sind für eine werdende Hundemutter sehr wichtig. Von Beidem hatte ich Stella in der vergangenen 7. Woche ausreichend zu bieten.
Was das Futter angeht, war Stella zwar morgens und abends beim Trockenfutter weiterhin eher zurückhaltend, dafür haute sie mittags beim Barf um so mehr rein! Da konnte ich die Menge also getrost etwas erhöhen. Ein kleines Mittagsschläfchen nach dem Mittagessen ist immer ein Muss - Stella unter dem Couchtisch und ich auf dem Sofa. Bille und Ginger liegen dabei mit auf der Couch, während Piri und Cuba im Wohnzimmer an verschiedenen Stellen auf dem Boden herumliegen und schlummern. Unsere beide Katzen schnarchen derweil ebenfalls in ihrem Zimmer, auch sie haben diesen Rhythmus total verinnerlicht.
Nach unserem gemeinsamen Power-Napping geht es dann wieder los. Neben den gewohnten täglichen kleinen Spaziergängen im Dykensweg und im Diedersbüller Weg fahre ich einmal täglich mit Stella und Piri an wechselnde und reizvolle Orte in der näheren Umgebung, um ihnen außer Bewegung auch abwechslungsreiche Anregungen zu verschaffen (und mir schöne Fotomotive...) Der Spätsommer lud in der vergangenen Woche sehr dazu ein, besonders in den frühen Abendstunden, die abgemähten Felder, wilde Blumen am Wegesrand und wunderbare Wolkenformationen am Abendhimmel zu bewundern und zu fotografieren.
Meine beiden Eurasier interssierte beim Blick über die kahlen Felder aber sicher nicht so sehr der tolle Ausblick im milden, rotgoldenen Abendlicht, sondern eher die Tatsache, dass nun natürlich Hasen und Rehe in der Ferne endlich wieder besser zu erkennen sind...
Stella bekam am 45. Tag eine Wurmkur, wie es zu diesem Zeitpunkt immer empfehlenwert ist. In der darauffolgenden Nacht hatte einer unserer Hunde Durchfall, - "großzügig" über möglichst viele Stellen in Küche und Flur verteilt. Zuerst dachte ich, das muss Stella gewesen sein, die vielleicht auf die Wurmkur überreagiert hat. Doch im Nachhinein stellte ich fest, dass es wahrscheinlich Ginger gewesen war, die Pech mit der Verdauung hatte. Sie war die Einzige, bei der ich entsprechend verräterische Spuren im Fell feststellen konnte. Wie auch immer- verwunderlich ist es nicht, denn Ginger frisst leider gern mal hier und da unreife Beeren, die im Dykensweg auf der Straße liegen. Vielleicht ist ihr das nicht bekommen. Inzwischen geht es Ginger aber wieder prima und sie ist "obenauf" wie immer.
Der Papa kommt nach Hause - ob er wohl was Feines mitgebracht hat?
Stella ist ingesamt weiterhin sehr ruhig, ausgeglichen, anhänglich und schmusig und lässt sich von mir gerne mit Massagen verwöhnen, wenn sie nicht gerade selber mit Fellpflege beschäftigt ist.
Das Fell um Stellas Zitzen lockerte sich in dieser 7. Woche und wurde von mir mit zarten Strichen mit Hilfe der Drahtbürste entfernt. Dabei lag sie ganz entspannt und genoss diese Behandlung sichtlich.
Beim Bürsten legte ich zwischendurch die Hand auf Stellas nackten Bauch und "horchte" gewissermaßen in sie hinein. Und es dauerte auch nicht lange, bis ich die ersten Bewegungen der Hundebabys an meiner Handfläche zum ersten Mal spüren konnte. Was für ein tolles Gefühl! Die Welpen wurden plötzlich so real - nicht nur in der Vorstellung, wie sie sein würden, wenn sie frischgeboren sind, sondern jetzt schon, - unsichtbar, aber quicklebendig!
Oops, das fühlt sich wohl auch für Stella merkwürdig an - als ob man Schmetterlinge im Bauch hätte!
Gegen Ende der 7. Woche fing ich an, Stella daran zu gewöhnen, oben zu schlafen, statt wie bisher bei den anderen Rudelmitgliedern in der Küche. Dafür mussten allerdings erstmal ein paar Vorkehrungen getroffen werden, da Stella partout nicht über "nacktes" Laminat geht. So wurde der obere Flur mit rauhem Vinylbelag ausgelegt und Kathis Zimmer, das ich als neues Welpenzimmer für die Geburt und die ersten drei Wochen auserkoren hatte, wurde mit ein paar kleinen Vorlegern "Stella-gerecht" ausgestattet. Unser bisheriges Welpenzimmer (mein Arbeitszimmer) ist ja nun unseren Katzen als Rückzugs- und Ruheort gewidmet, die können und wollen wir natürlich nicht ausquartieren.
Kathis Zimmer ist aber als Welpenzimmer ideal: groß genug und nicht zu warm (nach Norden raus) und mit einem Bett ausgestattet. Dort lassen sich vorzüglich Welpen "ausbrüten". Es herrscht da oben absolute Ruhe, und Stella wird abseits vom Rudel-"Betrieb" mit ihren O-chen dort gut aufgehoben sein, bis sie dann in der 4. Woche wie immer mit den Welpen in die Küche umziehen wird.
Etwas ungewohnt ist es für Stella aber schon, dass sie nun plötzlich nachts mit uns die Treppe raufgehen darf. Bisher war die Treppe für unsere Hunde ja immer tabu gewesen - das muss ein Hund sich dann nach über drei Jahren erstmal wieder mühsam aus dem Kopf schlagen. Zur Zeit muss ich Stella also abends immer noch ermuntern, mit nach oben zu kommen, aber wenn sie erstmal oben im Zimmer ist und merkt, dass das "böse" Laminat ihr gar nichts tun konnte, entspannt sie sich schnell und schläft ganz ruhig und genießt es sogar da oben, habe ich den Eindruck. Die Wurfkiste hat sie übrigens ausgiebig und interessiert inspiziert, legt sich aber zum Schlafen auf den Teppich daneben. Das wird sich erst in der 9. Woche ändern, dann fällt Stella garantiert wieder ein, wozu diese Kiste doch nochmal gut war...
In einer Woche melden Stella und ich uns dann wieder mit dem Rückblick auf die 8. Woche. Macht es gut bis dahin!
Stella vor dem Schmetterlingsflieder mit "Schmetterlingen im Bauch" ;-)
27.08. Rückblick auf die 6. Woche
Der Appetit ist nach einer längeren Flaute wieder prima ;-)
Typisch Stella - zur Zeit liegt und sitzt sie immer auf der Lauer, ob wohl irgendwo etwas für sie extra abfällt. Welcher Platz könnte da - besonders zur Mittagszeit - vorteilhafter sein als direkt am Herd.
Wenn man kurz den Raum verlässt, empfiehlt es sich stets, Lebensmittel hochzustellen oder in Schränken zu verstauen, denn Stella entwickelt neuerdings ungeahnte artistische Kunstfertigkeiten, um an Essbares heranzukommen. Margarine, Butter oder Leberwurst sind da z.B. sehr willkommene "Beute", aber auch lebende Jagdobjekte in der freien Natur sind im Zweifel vor ihr nicht mehr sicher. So habe ich sie zu Beginn der 6. Woche im Garten mit einer jungen Fasanenhenne im Maul erwischt. Sie war nur schwer dazu zu bewegen, sie auszulassen, aber schließlich gab sie doch nach. Das Huhn war noch warm, sie musste es kurz zuvor erlegt haben. Sie saß ganz stolz da und hielt es im Maul wie ein Apportierhund.
Ebenso erfahren auch die Feldmäuse auf unseren Spaziergängen erhöhte Aufmerksamkeit. Der berühmte "Mäuselsprung" sieht bei Stella trotz ihres schon etwas erweiterten Leibesumfangs immer noch recht elegant aus.
Hundespaziergang im Rudel zu Beginn der 6. Woche:
Zu Anfang der 6. Woche habe ich noch die täglichen Spaziergänge im Rudelverband erledigt, aber inzwischen bin ich dazu übergegangen, die Hundespaziergänge lieber in zwei oder drei Grüppchen zu splitten, so dass Stella und Piri mit mir ganz entspannt alleine gehen können. So habe ich für jeden Hund eine Hand frei und bin auch selbst entspannter, wenn mal eine brenzlige Situation entsteht (plötzlich auftauchendes Wild, landwirtschaftliche Fahrzeuge mit Überbreite oder andere Hundehalter). Hin und wieder ist auch mal Sabine mit Nayeli dabei mit von der Partie, ob auf dem Spaziergang oder bei uns im Garten mit leichten Rally-O-Übungen.
Stella ist eine Feinschmeckerin und genießt unterwegs gerne feine Gräser, und sie findet auf unseren Wegen auch immer genug saftige Halme, um ihren Vitamin- und Ballaststoffbedraf zu decken. Eine hübsche Wildblumenwiese in Neukirchen lud neulich nicht nur zum "Grasen" ein, sondern auch, um ein attraktives Bild von Stella als "Blumenfee" zu schießen.
Insgesamt ist Stella sehr ruhig und schmusig, aber das ist sie auch, wenn sie nicht trächtig ist. Am liebsten hält sie sich in meiner Nähe auf, also meistens drinnen in der Küche oder am Schreibtisch. Sobald man sie am Bauch oder an der Seite krault, streckt sie mir ihr Bäuchlein entgegen und heimst genüsslich Streicheleinheiten ein. Ihr Gesäuge ist jetzt schon sehr ausgeprägt, was durch die Rasur, die für die Ultraschalluntersuchung nötig war, besonders deutlich zu sehen ist.
Das war ein kurzer Rückblick auf die vergangene 6. Woche. Was es an Neuigkeiten und Veränderungen von der 7. Woche zu berichten gibt , könnt ihr nächste Woche wieder im Tagebuch lesen. Oder schaut zwischenzeitlich gerne in meinen Whatsapp-Status, da sind auch fast täglich Bilder vom Alltag mit Stella zu sehen.
Deckakt und positiver Ultraschallbefund
16.7. Stella wurde heute von Elmo v. Wolfacher Ehrenmal gedeckt.
17.8. Der Ultraschallbefund war positiv, wir dürfen uns also auf unseren O-Wurf Mitte September freuen!
Es ist heute der 32. Tag, quasi die Hälfte der Tragezeit ist also bereits geschafft. Stella befindet sich mitten in der 5. Woche. Noch ist sie rank und schlank, doch in den nächsten Tagen wird man bereits sehen können, dass sich ihre Konturen im Bereich der Flanken ändern.
Das Tagebuch über die Tragezeit und Geburt des O-Wurfs wird wie immer mit einem wöchentlichen Rückblick ab der 6. Woche beginnen.
Neun Wochen oder 63 Tage (9 Wochen) dauert bei Hunden die Tragezeit im Durchschnitt.
Stella im Sommerurlaub in Dänemark
Hier sind vergangene Tragezeit- und Geburt-Tagebücher zum Nachlesen verfügbar:
Am 19.6. (59. Tag) hat Stella 5 Rüden und 5 Hündinnen zur Welt gebracht, alle sind vital und trinken gut. Stella geht es sehr gut, sie geht vollkommen in ihrer neuen Rolle als Mutter auf. Es ist rührend zu beobachten, wie leidenschaftlich sie sich um ihre Kleinen kümmert.
Wir freuen uns und sind sehr dankbar!
21.6. Rückblick auf die 9. Woche und die Geburt
Mit der "Schneckenpost" in die Endrunde
Das Ende der Beschwernis und das freudige Ereignis waren nun endlich in greifbarer Nähe. Höchstens noch eine Woche, dachte ich am 57.Tag. Doch sollte ich mich gründlich irren, wie sich schon am nächsten Tag abzeichnen sollte...
Am liebsten nur noch liegen...
Die arme Stella hatte es echt schwer in den letzten Tagen vor der Geburt, dabei standen wir erst am Anfang der 9. Woche. Beim Aufstehen kam sie sich sicherlich vor wie eine Gewichtheberin. Aber wenn sie erstmal in Bewegung war, ging es ganz gut. Und allzusehr sollte man eine tragende Hündin ja auch nicht schonen und in Watte packen, denn dann hat sie keine Kondition unter der Geburt. So machten wir noch die eine oder andere schöne Runde mit "Queen Mum" Cuba und Stella durch den schattigen Wrewelsbüllweg, wo beide einmütig nebeneinander herliefen. Piri, Ginger und Bille bekamen extra Touren, denn die hatten für solch ein "Kaffeekränzchen" keinen Sinn, sondern wollten lieber Gas geben.
Die letzten paar Nächte hatte ich ja schon mit Stella im Wurfzimmer genächtigt, wobei sie am liebsten neben meinem Bett auf den Fliesen lag und nur mal sporadisch von der Wurfkiste Notiz nahm. Am 58. Tag (18.6.) legte sie sich aber morgens sogar schon mal rein, als wolle sie jetzt ernsthaft probeliegen. Morgens hatte sie überhaupt keinen Appetit, mittags nahm sie aber 200 g Nassfutter. Und die Temperaturmessung ergab mittags erstmalig einen Abfall unter die 37-Grad-Marke. Das gab mir zu denken und ich maß nun in kürzeren Abständen Temperatur. Diese hielt sich hartnäckig im unteren Bereich und stieg auch nicht wieder.
Am frühen Nachmittag pflückte ich im Garten Holunderblüten, weil ich am nächsten Tag Gelee machen wollte. Als ich oben auf der Leiter stand, fiel mir auf, dass Stella sich seltsam verhielt und verschiedene Buddellöcher prüfend abging und sich am Schluss für das größte Buddelloch neben der Regentonne im Efeu des Zauns entschied.
Scheinbar wollte sie sich dort jetzt häuslich niederlassen. Mit etwas irrem Blick schaute sie aus ihrer "Wurfhöhle" heraus, fand dann aber doch, dass diese nicht ganz ideal war.
So ließ sie sich von mir mit ins Haus locken und wir gingen von nun an im Wurfzimmer in Klausur, denn es war sonnenklar, dass alles auf die herannahende Geburt hindeutete. Stella begab sich schnurstracks sofort in die Wurfkiste und fing an, herumzuscharren und unglücklich zu fiepen. Mal legte sie sich hin, mal verließ sie die Kiste und legte sich, ständig leise hechelnd, auf die Fliesen. Abends nahm sie ein paar Bröckchen Nassfutter und wurde von mir - jetzt aber mit Halsband und Leine - zum Lösen in den Garten geführt. Nicht dass Stella doch noch mal einen Fluchtversuch in die "Selfmade-Wurfhöhle" am Zaun macht und ich sie dann nicht mehr bewegen kann, da raus zu kommen...
Platt auf dem Bauch
Oder kerzengerade
Oder doch lieber in der Horizontalen? - Keine Position verschaffte ihr dauerhaft Erleichterung. Was ging da vor? Das waren typische Anzeichen für die Eröffnungswehen, die den Muttermund weiten und die eigentliche Welpengeburt vorbereiten. Diese Phase kann manchmal sehr viele Stunden dauern, manchmal einen Tag, eine Nacht und wieder einen Tag, bis die Welpen endlich geboren werden. Eine quälende Zeit, die scheinbar nicht enden will - nicht nur für Hündin, sondern auch für den Züchter. Besonders nachts kommen dann dunkle Gedanken: hoffentlich geht alles gut, bloß kein Kaiserschnitt am Ende... Die Tierärztin hatte ich informiert, dass die Geburt in Gange war, von daher wusste ich, dass sie für mich in Bereitschaft steht. Das war ein sehr beruhigendes Gefühl. Bille leistete uns dabei getreulich Gesellschaft, still und leise im Hintergrund. Sie hat in ihren 10 Jahren bei uns schon einige Geburten bzw. Würfe miterlebt.
Es war inzwischen schon Abend geworden. Weil es sehr warm im Zimmer war, stand das Fenster offen und auch die Haustür, damit die Luft zirkulieren konnte. Als ich einmal kurz rausging, um etwas zu holen, ließ ich die Zimmertür nur angelehnt. Wieder da, bekam ich einen Riesenschreck: das Zimmer war leer - nur Bille war da, Stella war weg. Sofort ging das Kopfkino los: Stella ist bestimmt in den (inzwischen dunklen) Garten geflüchtet und hat sich irgendwo eine Stelle im Gebüsch gesucht, wo sie niederkommen will. Ich rief sie laut, ging mit der Taschenlampe die üblichen verdächtigen Stellen ab, jedoch war keine Stella zu finden. Verzweifelt ging ich rein und wollte eine bessere Lampe holen, um gründlicher suchen zu können. Als ich hektisch die Küche durchquerte, streifte mein Blick Billes kleine Box und da entdeckte ich sie:
Wie selbstverständlich hatte sich das einfallsreiche Eurasiermädchen eine Alternative zur Wurkiste im Haus gesucht. Wahrscheinlich gefiel ihr, dass die kleine Box so schön eng war, wie eine Höhle. Pure Erleichterung und helle Erheiterung war das Ergebnis dieses kleinen Abenteuers! Zum Glück ließ sie sich bereitwillig dazu überreden, wieder in die Wurfkiste zurückzukehren.
Gegen 19.40 Uhr (Hochwasser, laut Tidenkalender) veränderte sich die Eröffnungsphase: Stella stemmte die Hinterbeine ab und zu gegen die Wände der Kiste, wenn die Wehen stärker wurden. Das hatte sie vorher so nicht gemacht. Zwischen Hecheln und Scharren ging ich einige Male - quasi stündlich - mit ihr zum Lösen in den Garten (natürlich angleint und mit Taschenlampe). Es gab Phasen, in denen sie nachts ruhig schlummerte und andere, in denen sie wieder unruhig scharrte und hechelte.
Gegen 5.30 Uhr ging es dann mächtig los: die ersten Presswehen kamen und Stella strengte sich wahnsinnig an, um ihren ersten Welpen zur Welt zu bringen. Der erste Welpe ist immer der schwierigste, weil sich die Geburtsbahn erst noch weiten muss.
Um 5.35 Uhr wurde das pechschwarze Fräulein Grün geboren. Stella war geschockt - sie begriff erst gar nicht, was da vor sich gegangen war. (Bille auch nicht, sie hatte anscheinend unwillkürlich mitgepresst und aus Versehen im Moment der Geburt...naja, reden wir nicht drüber. Sie musste jedenfalls daraufhin das Zimmer verlassen...!)
Stella hatte Glück, der zweite Welpe ließ bis 6.55 Uhr auf sich warten, so hatte sie viel Zeit, sich an die Situation zu gewöhnen. Kaum hatte die Lütte angefangen zu saugen, setzte der mütterliche Instinkt ein und alle weiteren Welpen wurden von ihr immer routinierter und allmählich auch in kürzeren Abständen zur Welt gebracht und versorgt.
Die Welpen des N-Wurfs in derReihenfolge ihrer Geburt:
5.35 Uhr Fräulein Grün, 326 g
6.55 Uhr Fräulein Rot, 282 g
7.25 Uhr Herr Blau, 334 g
8.45 Uhr Fräulein Weiß, 326 g
10.00 Uhr Fräulein Gelb, 242 g
10.20 Uhr Herr Lila, 300 g
11.00 Uhr Herr Orange, 240 g
11.27 Uhr Fräulein Braun, 396 g
12.35 Uhr Herr Beige, 302 g
und als total überraschende "Zugabe" kam dann noch als Nachzügler Nr. 10:
16.40 Uhr Herr Grau 384 g
Zehn Welpen, was für eine riesige Überraschung und Freude! Wie großartig Stella das hingekriegt hat. Und alle Welpen waren gleich nach der Geburt sehr vital, fingen an zu trinken und auch zuzunehmen, wie die Waage am nächsten Morgen anzeigte. Aber davon dann später mehr im Welpentagebuch.
16.6. Rückblick auf die 8. Woche
"Essen würd ich schon wollen, wenn noch was reinginge"
Die letzte Woche war schon nicht mehr ganz so einfach zu bewältigen, wie es aussah. Der Appetit ließ nach und die Beweglichkeit ebenfalls. Stella und ich einigten uns auf regelmäßige morgendliche Handfütterung, so konnte der Tag mit ein paar Häppchen geruhsam beginnen. Die restlichen Mahlzeiten des Tages aß sie aus dem Napf, aber sie wollte kleinere Portionen als bisher. So ging das ganz gut. Zusätzlich mochte sie gern ein Schälchen warme Welpenmilch zwischendurch. (Nachtisch geht immer, oder?)
Ziemlich warmes Wetter stellte sich im Laufe der letzten Woche ein, und wo in vielen Teilen der Republik Regen, Gewitter und Hagel runterging, hatten wir es in Nordfriesland vorwiegend sonnig und sehr windig. Einer hochträchtigen Hündin kann man Spaziergänge in solcher Wüstenhitze natürlich nicht zumuten, deshalb waren wir mit Vorliebe in den kühleren Abendstunden unterwegs. Da Stella sich aufgrund ihrer Gewichtszunahme inzwischen eine gemütlichere Gangart zugelegt hatte, lief sie oft Seite an Seite mit ihrer Großmutter Cuba, die auf Spaziergängen ebenfalls eher eine ruhigere Kugel schiebt.
Stella, mit ihren barocken Rundungen, und die stämmige Cuba sehen nebeneinander wie zwei dickliche Ponys aus, die man vor einen Wagen spannen könnte. (Schneckenpost) Ginger und Piri streben an der Flexileine dagegen immer hektisch nach vorne - "Wo ist der nächste Hase?" - während Zwerg Bille stets eifrig vorn an der Spitze läuft, als einzige ohne Leine. Auf diese Weise hat Stella zwei Späher und einen kleinen Herold, die sie als Riekendahl-Prinzessin auf ihren Gängen geleiten. Und zur Gesellschaft an ihrer Seite niemand Geringeres als "Queen Mum" Cuba.
Erste Welpenbewegungen waren schon am Ende der 7. Woche / Anfang der 8. Woche unter der Bauchdecke zu spüren. Was für ein irres Gefühl, wenn man merkt, wie sich die kleinen N's schon jetzt im Mutterleib lebhaft bemerkbar machen. Stella findet es nur bedingt sensationell, sie macht einen eher nachdenklich-genervten Eindruck, wenn sie auf den Fliesen liegt und ich ihr Bäuchlein vorsichtig abtaste. Sie erlebt das alles zum ersten Mal und versteht wahrscheinlich die Welt nicht mehr, wieso das Leben neuerdings so beschwerlich und mühsam geworden ist.
Deshalb überlegt Stella es sich auch zweimal, ob sie gleich aufspringt, wenn ich ihr das Geschirr anlegen oder mal irgendwo durchgehen möchte, wo sie im Weg liegt. Man kann richtig ihre Gedanken lesen:"Kann man das Geschirr nicht auch im Liegen anziehen?" - " Kannst Du nicht bitte über mich rübersteigen? Ich liege gerade so gut." Natürlich, meine Gnädigste. ;-)
Zum Temperaturmessen muss ich Stella jedoch leider bitten, aufzustehen. Sie ist dann so lieb und kommt mir da entgegen. Wenn ich das Thermometer einführe, kann es aber schon mal vorkommen, dass sie sich beim Messen gerne setzen möchte. Aber das geht nun wirklich nicht! So wartet sie das Minütchen geduldig stehend ab, bis das Thermometer Pieps macht.
Dreimal täglich messe ich, damit ich den durchschnittlichen Normalwert ermitteln kann. Der liegt zur Zeit bei etwa 37,5 Grad. Sinkt die Temperatur plötzlich um 1 Grad und steigt danach sprunghaft wieder an, dann kann innerhalb der nächste 24 Stunden mit der Geburt gerechnet werden. Bzw. wenn wir Flut haben, - das ist auch etwas, worauf man durchaus in Küstenregionen achten kann.
Seit gestern bin ich zum Schlafen schon in das Wurfzimmer umgezogen, so dass Stella mich immer in ihrer Nähe hat und sie auch die Wurfkiste ab und zu mal prüfen und begutachten kann. Reinlegen wird sie sich erst, wenn es auf die Geburt zugeht, aber sie kennt dann schon diesen guten Platz, an den man sich für solche "Gelegenheiten" zurückziehen kann.
Bis zur Geburt wird es nun ja auch nur noch wenige Tage dauern. Morgen ist der 57. Tag und ab dem 58. Tag ist eine normale Geburt durchaus schon im Bereich des Möglichen. Deshalb habe ich alle größeren Außentermine abgesagt und auch schon sämtliche Vorbereitungen für die Geburt getroffen. Alles steht bereit, wenn die N's sich ihren Weg auf die Welt bahnen. Wir sind schon so gespannt!
9.6. Rückblick auf die 7. Woche
"Verfressen, aber wählerisch"
Stella im "Welpensitz"
Innerhalb der letzten Tage konnte man eine Zunahme des Bauchumfangs bei Stella wirklich schon deutlich wahrnehmen, besonders seit gestern. Stella schwenkt ihr Bäuchlein auf Spaziergängen elegant von links nach rechts und aus ihrem sonst eigentlich freien und eleganten Gang wird mehr und mehr ein balancierendes Laufen. Wenn sie aber etwas Interessantes sieht, ist sie immer noch genauso fix unterwegs wie eh und je.
Was lag in der vergangenen Woche an? Das Fell lockerte sich erwartungsgemäß um die Zitzen herum, und so kämmte ich die lose Wolle aus. Später haben die Welpen dadurch freien Zugang zur Milchquelle, ohne ständig ein "Haar in der Suppe" zu vorzufinden.
Ganz entspannt ließ Stella sich das zarte Bürsten gefallen und genoss es richtig, dann auch gleich noch eine Ganzkörpermassage verpasst zu bekommen. Sie liebt das und streckt sich dann immer längelang hin. Ich darf sie überall bürsten, sogar an den Innenseiten der Schenkel, was bei vielen Eurasiern ein No-go ist, weil es da manchmal ziepen kann. Piri lässt sich an dieser Stelle zum Beispiel überhaupt nicht bürsten.
Und weil Stella da gerade so praktisch lag, kürzte ich ihr auch gleich die Krallenspitzen und das überstehende Fell unter den Pfoten, das zwischen den Ballen wächst und auf dem sie auf Fliesen leicht ausrutschen kann. Bemerkenswert: das war das allererste Mal, dass ich an ihren Pfoten und Krallen mit Werkzeugen zugange war, und sie hat sich alles geduldig gefallen lassen. Da war ich echt überrascht und stolz auf die kleine Maus. Die erste Pediküre mit Bravour gemeistert!
Wenn ich auf die vielen Tragezeiten, die ich in den letzten 15 Jahren erlebt habe, zurückblicke, dann fällt mir bei Stella wirklich auf, wie "eigen" sie zur Zeit mit dem Fressen ist. Während die anderen Hündinnen in ihrer Hochtragezeit jeden Napf verschlangen, den man ihnen vorsetzte, werden hier Erbsen gezählt. D.h. Stella überlegt morgens und abends ausgiebig vor dem vollen Napf, ob sie das jetzt tatsächlich essen muss. Oder doch was anderes? Oder wenigstens mit Hüttenkäse? Ach nein, doch lieber trocken. "Was, etwa aus einem Napf?!! Handfütterung! Nur dann esse ich es!" (Thema con variationi)
Heute Marengo, morgen Platinum, übermorgen Vet Concept...Stella hat anscheinend heimlich den Artikel im letzten Eurasierjournal über das Thema "Futterprägung" gelesen. Diese Prägung beginnt bei Welpen bereits im Mutterleib, weshalb Züchter ihre Hündinnen schon in der Tragezeit möglichst vielseitig ernähren sollen...
Mittags bekommt Stella - wie die anderen Rudelmitglieder - immer eine Rohfleischmahlzeit und da gibt es witzigerweise keinerlei Zweifel: bis zum letzten Krümel wird der Napf inhaliert und zum Schluss auch noch ausgeleckt. Natürliche Kost ist eben das Beste, zumal verschiedene Kräuterzusätze und gute Öle darunter gemischt werden, die offenbar dem Ganzen ein köstliches Aroma verleihen.
Und zum Nachtisch etwas frisches Bio-Grünzeug aus dem Garten. "Wonach schmeckt das...?"
Geht aber auch im Liegen:
Hmm...wie das mundet!
Die Welpen wachsen und gedeihen auf alle Fälle, egal, wie wählerisch Stella ist und welche Delikatessen sie gern hätte. Am Ende der 7. Woche ist sie schon recht pummelig geworden.
Morgen geht die 8. Woche der Tragezeit los und wir haben heute schon mal die Wurfkiste aus dem dreijährigen "Winterschlaf" geweckt, sie entstaubt und gereinigt und dann in das Wurfzimmer gebracht. Dort steht sie zur Eingewöhnung, einladend mit gemütlichen Decken ausgelegt.
Während ich die Kiste und auch das Wurfzimmer mit einem frisch und intensiv duftenden Kräuterreinigungsmittel reinigte, schaute Piri kurz irritiert durch die Tür. Den Geruch kannte sie noch, dieses Mittel verwende ich eigentlich nur während der Welpenaufzucht. Sie guckte, als wollte sie sagen:"Echt jetzt?!" und verschwand schleunigst wieder im Garten. Das war wohl "Geruchsprägung", schätze ich. ;-)
3.6. Rückblick auf die 6. Woche
"Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt"
Nachdem wir von Stellas Trächtigkeit erfahren hatten, waren wir richtig fröhlich und beschwingt. Die Spannung und das Warten hatte sich gelohnt, die Vorfreude auf den kommenden Wurf war groß. Am nächsten Vormittag erfuhren wir jedoch, dass unsere Alenka in Koselfeld über die Regenbogenbrücke gegangen war. Lenka hatte die letzten 5 Jahre ihres Lebens bei guten Freunden und deren beiden Rüden in Koselfeld bei Eckernförde verlebt.
Anfang und Ende - selten war uns dieser Zusammenhang so tief bewusst gewesen wie in diesem Moment. Selten waren Freude und Trauer so nah beieinander gewesen, wie in dem Moment, als wir von dem sich ankündigenden N-Wurf und kurz darauf vom Tod der Ur-Ur-Ahnin dieser gerade erst aufkeimenden Welpen erfuhren.
Die tragende Stella am Grab ihrer Urgroßmutter Alenka
Lenka bekam ihre letzte Ruhestätte auf unserem kleinen Tierfriedhof direkt neben ihrer Mutter Wanja. Dort wurde sie am nächsten Tag von ihrer Urenkelin Stella besucht. Stellas ansteckendes Eurasierlächeln fegte unserere Traurigkeit weg und machte der Freude über das bevorstehende "Ereignis"bald wieder Platz.
Dass Stella in anderen Umständen ist, war mittlerweile auch nicht mehr völlig zu übersehen. Wenige Zeit nach dem Ultraschallbefund rundete sie sich plötzlich etwas an den Seiten. Das Fell fing dort, wo es sonst anliegt, ungewohnt abzustehen. Ein Bäuchlein machte sich Tag für Tag mehr bemerkbar und auch ihre Zitzen waren deutlich größer. Durch die Rasur beim Ultraschall war das natürlich besonders gut erkennbar.
"Schlanke Tanne" - das war einmal. ;-)
Stellas Appetit nahm nach der langen freiwilligen Hungerkur auf einmal wieder mächtig zu. - Wie es sich gehört in dieser Phase, in der die Welpen mehr Energie brauchen, um zu wachsen. Da ist Diät nicht mehr angesagt. Und weil Stella wohl meinte, das übliche Futter, (obwohl bereits mengenmäßig etwas erhöht), würde nicht ganz ausreichen, fing sie an, bei unseren Mahlzeiten unterm Tisch rumzulungern und während des Kochens stets dicht am Geschehen zu liegen, um eventuell herunter fallende Schinkenstücke oder rohe Eigelbe ja nicht zu verpassen.
Wer kann diesem charmanten Gesicht widerstehen?
Stella ist immer schon anhänglich und schmusig gewesen, aber das steigert sich jetzt noch. Auf Schritt und Tritt ist sie in meiner Nähe und will immer Streicheleinheiten. Daran soll es der jungen werdenden Mama natürlich nicht fehlen. Und auch Piri, die ihrer Tochter gegenüber vor nicht allzu langer Zeit noch sehr streng und ungnädig war (Läufigkeit...!), ist ihr nun wohlgesonnen und die Beiden sind sich wieder ganz einig.
Stella orientiert sich auch sehr an ihrer Großmutter Cuba. Die Beiden haben eine ganz besondere Verbindung zueinander - Cuba erzieht Stella nicht, sie lässt sie einfach so sein, wie sie ist und leckt ihr einfach fürsorglich das Gesicht ab. Oma und Enkelin - eben das volle Verwöhnprogramm. Zusammen sind Cuba, Piri und Stella ein richtig gutes Team!
Rückblick auf die Tragezeit vom Decken bis zum 31. Tag (5. Woche):
Nachdem Stella am 21.4. in Badendorf bei Lübeck von Baiko v. Wolfacher Ehrenmal gedeckt worden war, veränderte sich zunächst einmal nicht viel bei ihr. Stella hatte guten Appetit und war lebhaft auf den Spaziergängen. Allerdings fiel auf, wie ruhig und in sich gekehrt sie ansonsten neuerdings war. Ihre Ohren meist etwas "auf halb-acht" statt wie sonst gespitzt, oft mit einem etwas "blümeranten" Gesichtsausdruck. Und anhänglich....!
Am 19. Tag musste sie morgens erbrechen, was bei Stella sonst normalerweise nicht der Fall ist. In den darauffolgenden Tagen nahm ihr Appetit drastisch ab, bis sie zuletzt wirklich nur noch Kaustangen nahm, statt sich wie sonst mittags und abends über ihr Futter herzumachen. Das alles deutete schon sehr darauf hin, dass Stella aufgenommen hatte. Doch da es sich auch immer um Scheinträchtigkeitsanzeichen handeln kann, gibt nur die Ultraschalluntersuchung Gewissheit, ob eine Hündin trächtig ist oder nicht.
Am 31. Tag nach dem Decken hatten wir endlich unseren Ultraschalltermin bei Sabine Nissen. Am Freitag zwischen Himmelfahrt und Wochenende war das eigentlich keine so gute Idee und eine echte Geduldprobe, denn trotz rechtzeitiger Terminplanung kamen einige Notfälle vor uns dran, so dass wir nach einem ausgiebigen Spaziergang zusätzlich noch viel Wartezeit hatten.
"Wann kommt sie denn endlich??"
Der Behandlungsraum war schon vorbereitet, nur die Tierärztin war noch im anderen Behandlungsraum, und so hieß es weiterhin: warten, warten, warten...
Das hatte immerhin den Vorteil, dass Stella sich inzwischen gut mit den Räumlichkeiten vertraut machen konnte und so war von der anfänglichen Aufregung bald nicht mehr viel zu merken. Als die beiden Tierarzthelferinnen kamen, um schon mal Stellas Bauch zu rasieren, da ließ sie sich fast widerstandslos von uns auf den Rücken legen. Das Kissen war schön weich und ich hatte den Arm um ihren Hals gelegt und hielt "Pfötchen". Alles war gut vorbereitet, als Sabine Nissen kam und der Ultraschall endlich los gehen konnte.
Sabine begann und erzählte gleich munter drauf los, was sie alles so sah:"...und da sieht man eine Nabelschnur - und hier, das kleine Herzchen schlägt, - und siehst Du, - da siehst Du den Kopf, der schaut in unsere Richtung..." Mit anderen Worten: Stella ist tragend! Welche Freude!
Eins der vielen Ultraschallbilder, die mir anschließend von der Praxis gemailt wurden:
Wie viele Welpen es sind, darüber verlor ich den Überblick, weil Sabine so oft von einem Welpen zum nächsten Welpen rutschte und wir alle beim Zählen durcheinander kamen. Aber das ist auch nicht entscheidend, sondern, dass wir jetzt einfach die Gewissheit haben: zum Sommeranfang gibt es Nachwuchs bei Riekendahl's!
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Wir trauern mit Dani und Sascha und ihren beiden Kindern um ihren geliebten vierbeinigen Freund. Teddy bleibt uns unvergessen!
Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.
Anmeldung per Mail oder Handy 0152 219 175 49
Herzliche Einladung an alle Eurasierfreunde!
Sa, 21.01. Geltinger Birk
So, 26.02. Langenberger Forst
So, 26.03. Römö (Havneby / Südstrand)
So, 30.04. St. Peter-Ording
So, 21.05. Segeberger See (Rapsblüte)
So, 25.06. Holnis
So, 30.07. Haddebyer Noor (Abends)
So, 27.08. Langenhorner Heide (NF)
So, 24.09. Wildpark Eekholt
So, 29.10. Glücksburg
So, 26.11. Rendsburg (N-O-Kanal, Eider)
Winterpause
Änderungen vorbehalten